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BRETAGNE Belle Ile
Zum Andenken an Idl Raetz
Hier entsteht eine Homepage über ünsere Aufenthalte in der Bretagne 1977 - 2009 /alle 2 Jahre
Unten vor der Halbinsel Quiberon: Belle Ile
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Seit 1977 sind wir im Rhythmus von etwa zwei Jahren, jeweils für 3 Wochen im Sommer in die Bretagne gefahren, zu unser Ferieninsel Belle-Ile-en-Mer, zuletzt 2009. Sie ist mit der Fähre von der Halbinsel Quiberon aus zu erreichen. Wie wir dazu kamen, ist eine eigene Geschichte.
Das erste Ziel war natürlich die Erholung, die uns dort in reichem Maße zuteil wurde. Mich als Landeshistoriker interessierte vom ersten Aufenthalt an aber auch das Phänomen des bretonischen Regionalismus. Meine Eindrücke werde ich auf den folgenden Seiten wiedergeben.
Pointe des Poulains
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Mit der Fähre von Quiberon nach Belle Ile - Ostufer (Le Palais).
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IDL RAETZ (Konstanz - Paris)
+ 2.12.2007
Frau Idl Raetz schulden wir für unsere Bretagne - Aufenthalte auf der Belle-Ile tiefe Dankbarkeit. Ich hatte sie als Stipendiat im Deutschen Historischen Institut 1964 kennengerlenrt. Später erfuhr sie von unserem behinderten Sohn, und sie bot uns einen Aufenthalt auf der Belle-Ile an, den wir erstmals 1977 wahrnehmen konnten. Und wir haben jedes Mal neue Kraft und neuen Mut auf der Insel getankt. die uns wie zu einer zweiten Heimat geworden ist.
Das erste Foto von der Belle Ile, das uns 1977 Frau Idl Raetz schickte.
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Dank an Idl Raetz
(aus: "Via-Report I/2008)
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Wir wrden versuchen, obigen Text hier lesbar zu bringen:
Dank an Idl Raetz
• 21.06.1914 + 02.12.2007
IN VIA Deutschland, Katholischer Verband für Mädchen- und
Frauensozialarbeit, erfüllt in großer Dankbarkeit die ehrenvolle
Pflicht, Frau Idl Raetz zu gedenken, der Initiatorin und Begleiterin des Foyer
Porta in Paris.
Am ersten Adventssonntag 2007 vollendete Frau Raetz in ihrem Elternhaus in
Konstanz im gesegneten Alter von 93 Jahren ihr bis zuletzt von tatkräftiger
Humanität erfülltes Leben.
Nach Abitur und Ausbildung arbeitete Idl Raetz als Chemotechnikerin in einem
wissenschaftlichen Labor in Konstanz. Entscheidend für ihren lebensweg wurde
1946 ihre Übersiedlung nach Paris, wohin die Franzosen nach dem Zweiten
Weltkrieg das Labor samt Personal verlegten. In dieser Stadt blieb sie und
behielt bis zum Lebensende auch ihre Wohnung dort. Als Idl Raetz ihre
Arbeitsstelle verlassen durfte, absolvierte sie in Deulschland eine
Dolmetscherausbildung, kehrte nach Paris zurück und trat in die Dienste der
Deutschen Botschaft, wo sie u.a. mit Wiedergutmachungs-Angelegenheiten befasst
war. Dabei lernte sie viel Leid kennen, das die nationalsozialistische Besetzung
in Frankreich verursacht hatte, und auch die schwierige Suche nach Wahrheit und
Gerechtigkeit. Mit der Gründung einer Forschungsstelle, Vorläufer des
Deutschen Historischen Instituts Paris, 1958 wurde Frau Raetz die rechte Hand des
ersten Direktors. In dem Historischen Institut arbeitete sie bis zu ihrem
Ruhestand.
Im Rahmen ihrer Arbeit traf Frau Raetz zahlreiche junge deutsche Studierende und erlebte, dass sich niemand um von Wohnungsnot und anderen Problemen belastete junge Frauen im Ausland kümmerte: Studentinnen, Praktikantinnen, Au-pairs, Touristinnen. Sie erkannte, dass wirkungsvolle Hilfe auf Dauer nicht von einer einzelnen Person geleistet werden konnte. Deshalb hielt Idl Raetz seit Ende der 50er Jahre Ausschau nach einem Träger für eine AnlaufsteIle und ein Haus, das einen Ankerpunkt für deutsche Jugendliche in der Fremde anbieten konnte.
Ihre vielfältigen Beziehungen führten schließlich über den
Katholischen Deutschen Frauenbund in Bendorf und den Deutschen Caritasverband in
Freiburg i.Br. zum Kontakt
mit Elisabeth Denis, der damaligen Generalsekretärin und stellvertretenden
Vorsitzendenden der Katholischen Mädchenschutzvereine (heute IN-VIA
Deutschland). Diese beiden tatkräftigen Persönlichkeiten, Elisabeth
Denis und Idl Raetz, legten den Grundstein für das Foyer Porta, das 1963
seine Tür öffnete als Wohnheim und soziales Zentrum für Beratung
und Begleitung junger deutscher Frauen in Paris.
Idl Raetz war nicht nur die beharrliche Ideengeberin. Sie verstand es, die
notwendigen Kontakte herzustellen, um Hindernisse und Schwierigkeiten im
Frankreich der Nachkriegszeit mit der ihr eigenen Zielstrebigkeit und
Freundlichkeit zu überwinden. Schließlich überwand sie sich
selbst, indem sie, ohne je ein Ressentiment zu zeigen, von der verantwortlichen
Arbeit in "ihrem" Foyer zurücktrat: Der Verband der Diözesen
Deutschlands knüpfte nämlich an die Bewilligung der erforderlichen
hohen Finanzmittel die Bedingung, für die Arbeit im Foyer eine geistliche
Gemeinschaft zu finden zur Gewährleistung einer kontinuierlichen
Leitung.
So kam es zu der fruchtbaren Zusammenarbeit mit den Frauen des Instituts St.
Bonifatius auf dem Kupferberg bei Detmold, die sich gern an die charismatische
Ausstrahlung von Frau Raetz erinnern, an ihre Hilfsbereitschaft, an ihr
Brückenbauen im Kleinen und im Großen, an ihre Übersetzungshilfen
für Sprache und Kultur des ihr selbst zur zweiten Heimat gewordenen
Nachbarlandes, an ihr mitreißendes Zutrauen, kurz: an eine
verehrungswürdige Frau, die planvoll teilte, was sie hatte: Kraft, Zeit und
Wissen, Gut und Geld. Die scheinbar Nimmermüde tankte auf, indem sie sich
von Zeit zu Zeit auf die Belle-Ile en mer zurückzog, deren Klima sie
früh für sich als Heilfaktor entdeckt hatte, nicht ohne ihr dortiges
Refugium zu einem Ort der Erholung und Kommunikation auch für andere werden
zu lassen.
Persönlich von großer Bescheidenheit hielt Idl Raetz sich möglichst im Hintergrund. Zu öffentlichen Veranstaltungen im Foyer kam sie selten, ,aber sie liebte und umsorgte auf ihre stille Weise die, die im Foyer Porta lebten und dienten, und sie tat es bis zu ihrem Tod und durch eine Stiftung darüber hinaus. Ihr Leitmotiv "Den Nächsten stärken, bereichern, das Empfangene weitergeben" ist Erbe und Vorbild.
IN VIA Deutschland ist sehr dankbar, dieser großen Persönlichkeit
verbunden zu sein, deren Wirken 1990 durch die Verleihung des
Bundesverdienstkreuzes gewürdigt wurde.
Mit vielen anderen wissen wir um die Bedeutung von Idl Raetz für die
deutsch-französische Freundschaft auf der Ebene der persönlichen
Begegnungen, um ihr Engagement für das Gemeinwohl. die Wärme ihrer
Gastfreundschaft, ihre Sorge für eines jeden Gesundheit, Bildung und
Frieden, um ihr Leben in christlich geprägter tätiger Verantwortung.
"Lass nicht zu, dass ich mich jemals von Dir trenne" schrieb Frau Raetz auf ihre
Todesanzeige, und als Summe ihres Lebens - bestätigt von denen, die sie
kannten - Idl Raetz "liebte Wahrheit, suchte Gerechtigkeit, starb in Sorge,
glaubt an aller Erlösung - drüben".
Das Andenken an Frau Idl Raetz wird vom Foyer Porta und von IN VIA Deutschland wach gehalten werden.
Dr. Irme Stetter-Karp,Vorsitzende
Marion Paar, Generalsekretärin
Cornelia Paßlick , Leiterin des Foyer Porta
Fneiburg i.Br./jParis. Januar2008
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Blick von "unserem" Haus bei Le Palais auf das Meer in Richtung Festland
Das alte Haus auf Belle Ile
(Status 22.6.2008)
BILDER
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Ein Sonnenuntergang......
Etwa 1979
Mit Familien Schröder und Schäd
Picknick im Grünen
Sonnenaufgang am Morgen
Meditieren auf der Belle Ile ........
Status 21.12. 2009 --------------------------------------------------------------------------------------------