Stadt Landsberg
STADT LANDSBERG
Zentrum des Lechrains
Romantik am Lech
Landsberg und der Lechrain
Daß der Begriff Lechrain in der Stadt Landsberg heute präsent ist, zeigen nicht weniger als 58 Google - Einträge, die sich alle auf Lechrain - Benennungen in Stadt und Umlang beziehen. Sie sind jedoch sämtliche jüngeren Datums. Obwohl die Stadt das Zentrum des mittleren Lechrains war, so schlug sich dies nicht in der Namengebung nieder, die von den Einheimischen vorwiegend zur Bezeichnung des Dialekts verwendet wurde. Wenn der Name Lechrain auftaucht, dann sind es sogenannte Fremdbenennungen, d.h. die Gegend wurde von Außen her und Außenstehenden so bezeichnet. Da Landsberg bayerische Grenzstadt war, dürfte hier das bayerische Bewußtsein besonders stark gewesen sein. Und die Bewohner scheinen sich bemüht zu haben, baierisch zu reden, obwohl dies nie ganz gelang (siehe Materialien Lechrain ).
Diese Sachlage ändert aber nichts an dem Umstand, daß Landsberg der Funktion nach die „Hauptstadt" des mittleren Lechrains war und ist. Hier befanden und befinden sich alle für Stadt und Land wichtigen Ämter und Behörden, dort amtierten die einst mächtigen Landrichter und Bezirksamtmänner, deren Nachfolger seit dem vorigen Jahrhundert der Landrat ist. Dort waren Garnison und Soldaten, zu denen z.B. mein Vater einrücken mußte, im ersten und dann im 2. Weltkrieg zur dortigen bespannten Artillerie. Finanzamt und Vermessungsamt waren neben anderen weitere staatliche Ämter, die von den umliegenden Bewohnern aufgesucht werden mußten, nicht immer mit Begeisterung.
In Landsberg lagen auch die Geschäfte, in denen man bei größerem Bedarf einkaufte. Ich erinnere mich, daß meine Mutter immer im Modehaus Brand einkaufte. Gasthöfe wie der Mohrenwirt waren dann der Einkehrort für Stadtbesucher. Und Verwandtschaft gab es auch in der Stadt, einen Onkel, der bei der Post war, den Stadtpfarrmesner Mayrock, den alten Herrn Pflanz (Schuhhaus) und die Frau Bronner im Hinteranger.
Das Neueste erfuhr man aus der Landsberger Zeitung. Sobald man "zeitunglesen" konnte, widmete man sich der Lektüre des Lokalteils, der noch viel mehr als heute vom täglichen Leben auf den Dörfern berichtete. Vor allem die Beilagen „Heimatfreund" und „Landsberger Geschichtsblätter hatten es mir angetan. Dem Beispiel meines Mülleronkels in Walleshausen folgend versuchte ich es mit ersten kleinen Berichten aus dem Dorfleben. Und wie freute ich mich, als der freundliche Redakteur Erich Tomsche 1951 mein erstes historisches Elaborat „Das Kirchlein in Wabern" brachte ! (hier puliziert unter www.lechrain.ontoo.de/Paartal )
Über die Landsberger Geschichtsblätter wurde ich sehr früh auf den Historischen Verein für Stadt und Landkreis Landsberg aufmerksam, dem ich vor fast einem halben Jahrhundert beigetreten bin, ich glaube noch als Student, und dem ich bis heute die Treue gehalten habe. Diese einmalige historische Bürgerinitiative ist nicht genug zu schätzen und ich habe sie bei meinen Arbeiten immer wieder benützt. Auch wenn der "Lechrain" nicht allzu häufig in den Titeln erscheint, so ist doch das, was in den Beiträgen geboten wird, Lechrain - Geschichte pur!
So war es dann ganz natürlich, daß ich mich auch der Geschichte Landsbergs zuwandte, als Geschichte mein Beruf wurde. Eine Reihe von Studien enstanden so seit den 60er Jahren ihrer Entstehung und Geschichte (s. Publikationsverzeichnis). Ich kann sagen, daß es mich damals faszinierte, der Historie meiner Kreisstadt nachzugehen. Das Ruethenfest habe ich gleichfalls mit begeisterter Anteilnahme erlebt. Leider konnte ich dem Wunsch des damaligen OB Rößle, eine handbuchartige Stadtgeschichte zu gestalten , wie ich dies vorher für Kempten besorgt hatte, wegen dringender anderer Verpflichtungen nicht mehr zusagen. Ich hoffe aber, daß dies mein Lechrainer Professorenkollege Karl Filser noch unternehmen wird.
Eigene Arbeiten über Landsberg: P.Fried, Artikel Landsberg im Historischen Atlas Landsberg/Schongau und im Bayerischen Städtebuch; Die Anfänge der Stadt Landsberg am Lech(1968) - Siehe auch Publikationsverzeichnis und 100 Jahre Landsberger Geschichtsblätter, Registerband.
Siehe Landsberg Stadt Regesten: Interner Link hier!
Status 27.10.2008